Die vergrößerte Nasenmuschel

Prof. Dr. Andreas P. Riederer


Veröffentlicht im Magazin „München Süd“

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Auf jeder Seite der Nase hängen seitlich drei sogenannte Nasenmuscheln (Grafik). Diese sind horizontal angeordnet, bestehen innen aus einem Knochen, der von Schleimhaut bedeckt ist. Die oberen sind für das Riechen (1 und 2) und die unteren für die Klimatisierung (Erwärmung, Befeuchtung und Reinigung – 2 und 3) der eingeatmeten Luft zuständig. Ist die Schleimhaut der Nasenmuscheln entzündet, so schwellen diese an, verstopfen dadurch die Nase und produzieren vermehrt Nasenschleim. Viele Patienten wirken diesen Symptomen mit einem abschwellenden Nasenspray entgegen. Dieses führt aber schon nach kurzer Zeit zur Abhängigkeit, sodass es immer engmaschiger eingenommen werden muss. Nachhaltiger sind bei akuten Entzündungen deshalb Inhalationen von warmer Luft oder warmen Dämpfen, sowie die vorsichtige Verwendung von einem Cortisonhaltigen Nasenspray.

Falls bei chronischen Entzündungen der Nasenmuscheln das Cortison-Nasenspray seine abschwellende, antientzündliche Wirkung nicht erfüllt, können bei weitgehend normal ausgerichteter Nasenscheidewand die unteren Nasenmuscheln (3) verkleinert werden. Je nach Ausmaß der Reduktion kommen hierfür unterschiedliche chirurgische Verfahren in Betracht. Eine geringe Schwellung, können ambulant in lokaler Betäubung mithilfe eines sogenannten CO2-Lasers relativ schmerzlos verkleinert werden. Man kann auch den Nasenknochen brechen und zur Seite verlagern um mehr Platz zu schaffen. Größere Veränderungen werden mit einer tiefen Verödung der Nasenmuscheln mittels der sogenannten Radiofrequenz behandelt. Eine andere Methode ist die Teilentfernung des Muschelknochens. Dieses chirurgische Vorgehen schont die Schleimhaut, ist jedoch deutlich aufwendiger. Da die zuletzt genannten Eingriffe schmerzhafter sind, werden sie in den meisten Fällen in einer kurzen Narkose durchgeführt.