Blütezeit – Allergiezeit

Prof. Dr. Andreas P. Riederer


Veröffentlicht im Magazin „München Süd“

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„Ich muss ständig niesen und die Augen jucken, wenn ich bei schönem Wetter rausgehe“. Bis zu 30 Prozent der Bevölkerung klagt über allergische Beschwerden. Diese treten je nach Auslöserstoff ganzjährig (Tiere) oder bei Pflanzen in der Blütesaison auf. Die Probleme reichen von den oben beschriebenen Schleimhautbeschwerden bis hin zur Atemnot beim allergischen Asthma.

Falls erstmals solche Symptome auftreten, ist dringlich eine Untersuchung beim Allergologen (z.B. Hals-Nasen Ohrenarzt) angezeigt. Dort werden die betroffenen Or gane untersucht (z.B. Endoskopie der Nase). Zudem werden Hauttests (Prick-Test) und Blutuntersu chungen zur Bestätigung der Allergie durchgeführt. Hierbei kann neuerdings bei einigen All ergenen der Therapieerfolg an hand so genannter rekombi nanter Antikörpertiter bestimmt werden.

Der Patient ist über Vorsichtsmaß- nahmen und Kreuzallergien mit Nahrungsmitteln aufzuklären.

Die Allergenvermeidung steht an erster Stelle. Falls diese nicht möglich ist, werden bei leichten Beschwerden für die Nase und die Augen Antihistaminika und Kortison als Sprays beziehungsweise Tropfen verordnet. Zurzeit wird an Kombinationspräparaten aus beiden Stoffen ge forscht. Falls die lokale Behandlung nicht hilft, kommen zusätzlich Antihistaminika als Tabletten in Betracht. Kor tison in Tablettenform oder als Spritze ist selten erfor derlich. Bei stärkeren Beschwerden ist eine so genannte Hyposensibilisierung (spezifische Immuntherapie) ange zeigt. Die besten Erfolge erzielen wir mit der dreijährigen Spritzenanwendung unter die Haut. Ist eine solche Be handlung nicht möglich, kann auch die weniger Erfolg versprechende Anwendung in Tropfen- oder Tabletten form durchgeführt werden.

Durch die frühzeitige Erkennung von Allergien und eine rechtzeitige Behandlung können Beschwerden gemildert und eventuelle Spätfolgen wie Asthma vermieden wer den.