Wenn die Nase läuft…

Prof. Dr. Andreas P. Riederer


Veröffentlicht im Magazin „München Süd“

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Die Nasenmuscheln – sie sind der Hauptgrund, wieso die Nase verstopft ist und läuft. Es gibt je drei Nasen muscheln an den Seitenwänden der beiden Nasenhöhlen (1-3). Sie bestehen aus einem länglichen Knochen, der nach unten ge bogen und von Schleimhaut ummantelt ist. Die obere Nasenmuschel (1) ist am kleinsten. Dort befindet sich wie am Nasendach und oben an der Na senscheidewand die Riechschleim haut. Der Großteil der mittleren (2) und die ganze untere Nasen muschel (3) sind mit Atem schleimhaut (Schwellgewebe) be deckt. Hier findet die Klimatisierung (Erwärmung, Befeuchtung und Reini gung) der eingeatmeten Luft statt. Hinter der mittleren Nasenmuschel münden die meisten Nasenneben höhlen (Kieferhöhle (4), Stirn höhle (5), Siebbeinzellen) in die Nasenhöhle. Hinter der unteren Nasenmu schel mündet der Trä- nengang (6) in die Nase.

Bei einer Nasenscheidewandverkrümmung passen sich die Nasenmuscheln in Form und Größe der Deformität an. Entzündliche akute (Schnupfen) oder chronische Erkrankungen (Allergien) der Nase führen am häufigsten zur Ver größerung der Nasenmuscheln und folglich zu einer Nasenatmungsbehin derung. Abschwellende Nasentropfen sind nur kurzzeitig sinnvoll, da sie nach einigen Tagen selbst zu einer Schwellung führen. Heiße Inhalationen oder Spülungen mit einer Salzlösung und Cortison-Nasensprays sind bei längerer Anwendung die bessere Therapie.

Helfen die konservativen Maßnahmen nicht, werden die Nasenmuscheln in Lokalanästhesie mit einer Laser- oder einer Radiofrequenzbehandlung verkleinert. Falls das nicht reicht, können bei größeren Eingriffen (z.B.: Na senscheidewandbegradigung) zudem Schleimhautstrei fen entfernt und die Nasenmuscheln zur Seite verlagert werden.